Körper und Psyche (Psychosomatik)

Körper und Psyche stehen in einem Zusammenhang. So können sich auf der einen Seite psychische Probleme auf die körperliche Ebene auswirken. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Stress über Muskelverspannungen zu Kopfschmerzen führt oder Ängste und Sorgen den Schlaf beeinträchtigen. Andererseits wirken körperliche Vorgänge auch unmittelbar in das psychische Geschehen hinein: Wer etwa viel Koffein in seinen Körper aufgenommen hat, wird sich unter Umständen für eine Weile nicht recht entspannen können. Das genaue Miteinander von Körper und Seele beschäftigt schon sehr lange die Philosophie, Medizin und verschiedene andere wissenschaftliche Disziplinen.

Stress, Schmerz, Schlaf oder Angstzustände - das sind Beispiele für Themen, bei denen Körper und Psyche sinnvollerweise in einem Zusammenhang zu betrachten sind.

  • >  Stressabhängige körperliche Beschwerden
  • Bei einer Reihe von körperlichen Beschwerden oder Erkrankungen spielt Stress eine verursachende Rolle. Unter Stress kann hierbei nicht nur Termindruck, hohe Anforderungen durch Aufgaben oder eine unruhige Umgebung verstanden werden (also Vorgänge außerhalb einer Person), sondern ebenso gut auch innere Vorgänge. So gesehen können auch eine hohe Anspruchshaltung an eigene Leistungen, ein psychisches Problem wie z.B. eine Angststörung oder eine andauernd komplizierte Partnerschaft zum Stresserleben einer Person beitragen. Beispiele für körperliche Beschwerden, bei denen andauerndes Stresserleben eine Rolle spielen kann, sind etwa bestimmte Kopfschmerzarten, Bluthochdruck, Magen-Darm-Symptomatiken, chronische Erschöpfung, Infektionsanfälligkeit.


  • >  Psychosomatische Störungen
  • Als psychosomatischen Störungen werden Gesundheitsstörungen bezeichnet, bei denen entweder körperliche Beschwerden vorliegen, die nicht ausreichend durch eine nachweisbare körperliche Erkrankung erklärt werden können (siehe: somatoforme Störungen) oder bei denen körperliche Beschwerden und Erkrankungen wesentlich durch psychische Faktoren ausgelöst und bedingt sind (siehe: stressabhängige körperliche Beschwerden). Die fachliche Auffassung von psychosomatischen Störungen unterliegt in den letzten Jahrzehnten großen Veränderungen


  • >  Schlafstörungen (nichtorganische Schlafstörungen)
  • Psychische Störungen beeinträchtigten sehr oft den Schlaf. Mitunter kann ein beeinträchtigter Schlaf, z.B. Ein- oder Durchschlafprobleme, aber auch zu einer eigenständigen psychischen Störung werden. Der gestörte Schlaf wird in diesem Fall durch psychische Faktoren (Angst, Konflikte, Stresserleben, ungünstige Verhaltensweisen) hauptsächlich ausgelöst und aufrechterhalten.


  • >  Somatoforme Störungen
  • Die Bezeichnung somatoforme Störung wird heute als Oberbegriff für verschiedene Beschwerdebilder verwendet. Gemeinsames Merkmal dabei ist, dass körperliche Beschwerden auftreten, die die Annahme einer körperliche Verursachung nahelegen, ohne dass aber eine hinreichende körperliche Ursache gefunden werden kann. Zu den somatoformen Störungen werden gezählt: Somatisierungsstörung (wechselnde körperliche Bescherden ohne organische Befundgrundlage), Konversionsstörung (psychogene Lähmungen, psychogene Verluste von Sinnesfunktionen), anhaltende somatoforme Schmerzstörung (stark belastende Schmerzen, die über vorhandene organischeSchädigungen hinausgehen), Hypochondrie (klinisch ausgeprägte Krankheitsangst), körperdysmorphe Störung (überzogene Annahmen über einen vorhandenen körperlichen Mangel).


Wie gestreßt sind Sie ?

Auch wenn ein Fragebogen kein vertrauliches Gespräch und eine systematische Diagnosestellung ersetzten kann, kann der folgende Selbsttest eine Möglichkeit sein, sich einen ersten Überblick zu verschaffen:

https://www.tk.de/tk/stress/stresstests/test-wie-gestresst-sind-sie/36324